Apuntes de
Destaque Internacional. Domingo 10 de enero de 2016.
Europa, Brasil y el espectro del caos
1.
En Europa, perspectivas de convulsión social, hasta hace poco tiempo vistas
como inimaginables por la mayoría de la población, pasaron a ser posibles y
hasta probables, inclusive para los espíritus más bonachones.
2.
Los sangrientos atentados de Paris, en los últimos días de 2015 y las
escenas de violencia y abusos sexuales masivos en la ciudad de Colonia,
Alemania, en los primeros días de 2016, ante la impotencia de las autoridades,
fueron dos señales de grave alerta sobre los peligros de caotización
social de Europa.
3.
Un informe del Parlamento europeo levanta la sospecha de que los
terroristas del “Estado islámico” ya dispongan de armas químicas y biológicas,
así como de los conocimientos científicos necesarios para utilizarlas en
Europa. Por su parte, el jefe del ejército suizo, general André Blattmann, en extenso artículo para el diario de ese país “Schweiz am Sonntag” (ver texto
completo abajo), alerta para inminentes convulsiones sociales en el
continente europeo, impulsadas por movimientos terroristas.
4.
En América del Sur, guardadas las debidas distancias políticas y
psicológicas, las preocupaciones se vuelven hacia el gigantesco Brasil. Si ese
decisivo país sudamericano continúa trastabillando, la crisis política y
económica podrá acentuarse, incluyendo el descontrol de la inflación y el
desempleo. Dadas las proporciones de Brasil, el continente podrá verse
contaminado por esa crisis, en una proporción mayor que que
si recibiera la influencia de Venezuela, Cuba, Ecuador y Bolivia juntas. Tal
vez no sea una casualidad que, en los primeros días del año, grupos de
inspiración anarquista y autogestionaria, conocidos como “Boleto Libre”,
“Black-Blocks” y otros, aprovechando una impopular alza de tarifas de
locomoción pública, hayan reaparecido en las calles de São Paulo incentivando
hechos de violencia y vandalismo, como ya lo hicieran en junio de 2013. Parece
evidente que esos movimientos de inspiración anarquista están haciendo un test
para verificar potenciales combustibilidades sociales existentes, así
como potenciales reacciones, o anestesias, del público centrista.
5. Los referidos grupos anarquistas “black-bloquistas”
comenzaron a articularse hace muchos años en el Foro Social Mundial de Porto
Alegre, tal como lo han reconocido; y cuentan hoy con la posibilidad de
alianzas con nuevos movimientos estudiantiles, de apariencia espontánea, que en
São Paulo acaban de hacer retroceder al gobernador Alckmin
en una reforma estudiantil. Las alianzas podrían englobar también a las nuevas
izquierdas gramscianas, a corrientes
eco-revolucionarias, a las viejas extremas izquierdas sindicales, a los
movimientos “sin tierra” y “sin techo”, así como a los remanentes de la “teología
de la liberación”.
6.
Al menos como una hipótesis, podría levantarse la pregunta sobre un
eventual eje psicológico que pasaría a retroalimentar vandalismos extremistas
en Europa y eventuales vandalismos anarquistas en Brasil, codo a codo con la
extrema izquierda, en el caso de que la situación política, social y económica
a ambos lados del Atlántico continúe deteriorándose. En Brasil, la extrema
izquierda presionaría al gobierno de izquierda para acelerar una chavización o cubanización del país. La meta revolucionaria
sería ir obteniendo, en la medida en que el público lo tolere, la fragmentación
y caotización de los respectivos países afectados.
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Wie hat sich
die Bedrohungslage der Schweiz geändert?
* Korpskommandant André Blattmann ist Chef der
Schweizer Armee.
Schweiz Am Sonntag, Samstag, 26. Dezember 2015 23:30
«Das Mittel gegen moderne
Risiken und Bedrohungen ist die Schweizer Milizarmee»: Grenzkontrolleur. Foto: Salvatore Di Nolfi/Keystone
Armeechef André Blattmann
* über die verschärfte Terrorgefahr, die sicherheitspolitischen
Folgen der Wirtschaftskrise und mögliche soziale Unruhen
Terror, Brüssel, Paris. Diese
drei Begriffe fassen einen sehr
grossen Teil dessen zusammen, was die Weltöffentlichkeit in den letzten
Tagen des Monats November
und auch im Dezember 2015 in Atem gehalten hat und immer noch hält. Dabei geht
es um mehr. Es geht um die Sicherheit unserer demokratischen, modernen, vernetzten Gesellschaft. Und es geht um die Frage, wie und mit
welchen Mitteln heute Land und Leute geschützt werden können.
Wir alle brauchen Sicherheit.
Wirtschaft, Bildung und Forschung, sogar die Kultur und der Sport brauchen Sicherheit. Ein Blick in die Welt genügt, um diese Aussage bestätigt
zu bekommen.
In der Arktis legen mehrere Staaten
die Hand auf allfällige Rohstoffvorkommen,
im Südchinesischen Meer führen Gebietsansprüche zu Spannungen, in Osteuropa herrscht Krieg, im Nahen Osten
ist eine Terrorgruppe zur Staatsmacht geworden, inmitten von Afrika werden – von den internationalen Medien kaum beachtet
– Frauen und Kinder entführt, missbraucht
und getötet.
Wir tun deshalb gut daran, die Sicherheitslage
permanent zu überprüfen und
allfällige Massnahmen einzuleiten. Das gilt für
die Einzelperson genauso wie für die Unternehmung
oder das Staatswesen:
Stimmen die Sicherheitsvorkehrungen
zu Hause, sind Gesundheitsvorsorge und Altersvorsorge noch angemessen? Sind IT-Netz und Rechenzentrum unserer Firma gegen Cyberattacken geschützt und unsere Mitarbeitenden sensibilisiert; wie kann ich
die Guthaben gegen Währungsverluste schützen? Welchen Risiken und Bedrohungen steht die Schweiz voraussichtlich in den kommenden Jahren gegenüber?
Nach dem Fall der Berliner Mauer haben vor allem
die westlichen Staaten damit begonnen, Friedensdividenden auszuschütten.
Gleichzeitig wurde die Substanz zur Verteidigung
(im weitesten Sinn) verringert. Andere Bereiche des Staates hatten vermeintlich (oder opportunistisch?)
grössere und wichtigere Bedürfnisse. Das Resultat ist bekannt.
Die Ereignisse haben sich in den letzten beiden Jahren sicherheitsmässig
überschlagen.
Mittlerweile werden hüben
und drüben wieder militärische Manöver durchgeführt. Militärische Potenziale werden
eilig aufgebaut. Was
heute in friedlicher Absicht – zur Verteidigung
– beschafft wird, kann morgen einem
neuen Zweck dienen, wenn es
die Machthabenden so wollen.
Es ist wie
in der Stockwerkeigentümergemeinschaft.
Wenn sich ein Eigentümer nicht an die Regeln
hält, hängt zuerst der Haussegen
schief, dann wird prozessiert, und dann . . . So gesehen, ist die Staatengemeinschaft darauf angewiesen, dass die internationalen Regeln eingehalten werden. Wo
nötig, müssen Verhandlungslösungen erarbeitet werden. Nur: Was passiert, wenn eine Partei nicht
an den Gesprächstisch
kommt?
Die Schweiz hat eine über 160-jährige Phase ohne Krieg
hinter sich – ein echtes Privileg. Der Krieg auf dem Balkan allerdings liegt erst rund
15 Jahre zurück. Die
Erfahrungen sind
sehr unterschiedlich. Selbst wenn wir
heute (noch) nicht direkt von den kriegerischen Ereignissen auf der Welt betroffen sind, die Auswirkungen der zu Beginn
skizzierten Lage sind bereits bei uns
angekommen:
> Die Terrorbedrohung steigt;
hybride Kriege werden rund um den Erdball ausgefochten.
> Die wirtschaftlichen Aussichten
verdüstern sich, wichtige Motoren stottern.
> Die resultierenden Migrationsströme
(Kriegsvertriebene und Wirtschaftsflüchtlinge)
haben bereits ungeahnte Masse angenommen. Wer hingeschaut hat, kann darob nicht überrascht
sein.
Damit steigen die Risiken doppelt: Zum schwächeren Wirtschaftsverlauf kommen noch die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und die zusätzlich zu Unterstützenden.
Soziale Unruhe kann nicht
ausgeschlossen werden; das Vokabular wird gefährlich aggressiv. Bei uns gerät die kritische
Infrastruktur in den Fokus der Gegenseite. Aufgrund von Differenzen im Umgang mit
den Problemen ist
die Solidarität selbst innerhalb von Staatengemeinschaften
gefährdet.
Die Mixtur wird zunehmend unappetitlich. Die Grundlagen unseres Wohlstandes sind
seit langem wieder einmal infrage
gestellt. Erfahrungen 1870/71,
1914–18 und 1939–45 sollten uns
lehren: «Seule la
catastrophe est mobilisatrice»
ist ein
schlechter Ratgeber.
Wir tun deshalb
gut daran, uns auf Konflikte, Krisen und Katastrophen vorzubereiten. Das Mittel gegen moderne
Risiken und Bedrohungen – gleichsam die Sicherheitsreserve
in unserem Land – ist die Schweizer Milizarmee. Diese Armee ist
auf dem Weg zur Weiterentwicklung, damit sie für
Land und Leute kämpfen, sie schützen oder
ihnen helfen kann. Die Aufgaben sind im Armeebericht von 2010 klar beschrieben.
Dafür braucht es neben den finanziellen
Ressourcen insbesondere unsere bewährten Schweizer Milizsoldaten – selbstverantwortliche Bürger, die
letztlich mit ihrem Leben für
Sicherheit und Freiheit hinstehen. Es gibt
dazu keine Alternative.
* Korpskommandant André Blattmann
ist Chef der
Schweizer Armee.